Montag, 27. September 2010

Robin Hood

Es fällt mir einigermaßen schwer, einen Film von Ridley Scott zu verreißen, denn selbst die schlechtesten von ihnen sind immer noch besser als der gängige Hollywood-Mainstream. Angesichts des lausigen Kinojahrgangs heuer muß man ja noch regelrecht dankbar sein. Trotzdem muß ich sagen, daß es ein miserabler Film ist. Nachdem er mir im Kino lausig vorkam, ist der Director's Cut auf DVD nur unwesentlich besser. Es liegt nicht einmal an technischen Unzulänglichkeiten. Das ist sauber runtererzählt, wie eben so ein jump-and-run-movie nun einmal ist. Auch den unvermeidlichen Russell Crowe nehme ich gern in Kauf, wenn er möglichst wenig Text hat und nur seine Bud-Spencer-Routine runterspult. Aber der Film ist gleichzeitig derartig gegen die historischen Tatsachen gebürstet, ohne doch ganz auf die Legende zu setzen, daß ich fortlaufend seufzte und mich in Fremdschämen üben mußte. Das ist alles so straight und langweilig und von albernen nationalen Legenden durchsetzt wie eine schlecht gemachte Dokumentation aus der Fernseh-Steinzeit. Schön fotografiert, das ja. Erkennbar ein spinn-off von "Kingdom of Heaven". Ja, das ist es überhaupt: "Kingdom of Heaven" für Arme. Schade drum. Eine Verschwendung von Cate Blanchett und Max von Sydow. Schwamm drüber.

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