Sonntag, 17. Juli 2005

Samurai Banners

Huh! Was für ein Historienspektakel! Die Handlung ist um den "Tiger von Kai", Shingen Takeda und seinen Strategen Yamamoto Kansuke angesiedelt. Der Takeda-Clan dürfte aus Kurosawas "Kagemusha" hinlänglich bekannt sein. Hier wird allerdings die frühere Geschichte von Takeda ausgebreitet, gipfelnd in der Schlacht von Kawanakajima 1561. Breitestes Breitbild und bunteste Kostüme, ein Toshiro Mifune in Hochform und eine bemerkenswert intelligente Inszenierung, fand ich. Inagaki ist ganz entschieden ein würdiger Zeitgenosse Kurosawas. Was mir an Inagaki weniger gefällt ist sein ungebrochener Nationalismus und eine Heldenverehrung, die sich hart mit der Realität stößt. Dort wo es bei Kurosawa psychologisch und menschlich interessant wird, weht bei Inagaki ein Banner. Sei's drum, es ist ein wunderschönes Spektakel, das es im europäischen oder amerikanischen Kino viel zu selten gibt. Vielleicht Ridley Scott mit "Gladiator" und "Kingdom of Heaven" spielt überhaupt in dieser Liga. Und Bondartschuk natürlich, seligen Angedenkens. Wo ist aber mal ein großer Film über den Dreißigjährigen Krieg? Selbst zu Napoleon fällt dem europäischen Fernsehen nichts als diese schmähliche Schmonzette aus dem Jahr 2002 ein. O tempora, o mundi!

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